Richtung Paphos

Hai,

Nachdem ich dringend für einen Kunden etwas IT-technisches erledigen mußte, bin ich nun schneller als gedacht im Umfeld von Paphos gelandet.
Die letzten Tage waren aufgrund der sehr anregenden Gespräche mit Giorgos sehr interessant.
Er hat sich aus der aktiven Philosophenwelt zurückgezogen und ist jetzt bei Tomaten, Gurken ernten und Grappa brennen glücklich.
Ja, auch hier wird das Brennrecht vererbt. Ihn hat auch ziemlich das Brennen von Steinobst interessiert, da er davon doch einiges im Garten hat, das Brennen jedoch nie so recht geklappt hat.
Ich erinnere mich da auch nur noch rudimentär daran.
Soweit ich das weiß, kommen die Früchte in ein großes Faß, man wartet bis das Gären ordentlich zuschlägt, also schon etwas Schaum oben auftritt, und brennt den Spaß dann. Wenn jemand genaueres weiß, schreibt mir das in einem Kommentar, ich werde Giorgos bestimmt noch öfter besuchen.
Eben habe ich mir ein Essen und einen Wein aus der Region gegönnt. Sehr dunkler Rotwein, vielfältige Kräuter-, Blumenaromen und ordentlich Umdrehungen.
Hellau, da gehen die Augenlider hurtig auf Halbmast und man ist noch entspannter als sowieso schon.
Werde mir Die nächsten Tage die Umgebung von Paphos zu Gemüte fuhren und dann mit Eric und seinem Kumpel Jan in den Osten abdrehen. Die beiden wollen da ein Schiffswrack betauchen. Das ist mir sehr recht, da kann dann entweder mittauchen oder von dem Wandern etwas entspannen.
Also denne, in alter Frische, bis bald wieder.

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Kein Netz

Hollaraiduliö

Im Süden nicht viel Neues. Ausser daß ich mitten in den Bergen Georgios kennengelernt habe, alternder Philosoph und in Stuttgart praktizierend.
Ich treffe ihn heute abend, mal sehen, was geht.
Sonst waren die letzten 2 Tage gewittrisch, einmal saß ich geschlagene 20 min unterm Regendach.
Heut nacht dann ein ordentlicher Wind, so daß ich Angst hatte aus der Hängematte zu kippen, der alles weggeblasen hat. Nun ist blendendes Wetter, die Leute sind locker, eben wird Gas geliefert. Das ganze Dorf steht da und quasselt.
Und weil so tolles Wetter ist, putzt der Papa die Scheibe vom Auto.
Ahja, gestern wollte ich mal was kaufen, man hat mich nach Omodos geschickt. Heiland, ein Touristenauflauf, und nur Scheiss zu kaufen. Da ist irgendwie ein Kloster von den Schwarzkutten und ein Nationalheld gestorben. Das wars. Ah nee, Weinprobe gabs noch.
Das war so ziemlich das Beste.
Bis denne ihr Hübschen, esst mal Oliven, gut fürs Alter und so.

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Kedhares

Moin, ihr Schupfnudel- und Weißkohlmampfer,

Heute mußte ich drei Bergdörfer durchwandern, um ein passendes WLAN zu finden. Deshalb erst ganz spät den Standardtagesbericht.
Prima zwischen Olivenbäumen aufgewacht. Dann ins erste Dorf marschiert, kein Kafeneion, kein WLAN, kein Laden, nix. Also weiter nach Arminou, dabei hat Wolf in den Gängen von und zu Lichtel den Flus Xeros überschritten, den weithinbekannten Grenzfluß zu Xenas Reich. Diese weltbekannte Kriegerin hat uns denn wohlwollend empfangen. Aber auch der Aussenposten Arminou bot uns kein Kafeneion, und nur verschlüsseltes WLAN. Auf intensives Nachfragen war einem Einheimischen zu entlocken, daß erst das Kafeneion im übernächsten Dorf offen hat. Also nochmals runter auf 250m und dann wieder hochkraxeln. Doch da unten war nun der erste fließende Bach auf der Reise. Da hab ich mich direkt mal reingehockt, Strümpfe, T-Shirt, Hönde, Gesicht gewaschen, was ein geiles Gefühl. Salzfreies Wasser in 18grad oder so, wirklich fein. Deshalb war ich auch einiges später am Ziel. Ich hatte das Gefühl, daß sie irgendwie auf mich gewartet hatten, und klaro, da saß der Mann, der die Auskunft erteilt hatte.
Nun gut, erst mal einen Kaffee, das WLAN-Passwort rauskriegen, ach ja, das ist nebenan im Bürgermeisteramt…
Nachdem mich nun alle begutachtet hatten und zufrieden waren, hörten sie dann doch auf mit dem Kartenspielen und gingen nach Hause.
Nach den wichtigen Telefonaten, suchen wir jetzt mal wieder?
Jaaaa, einen Schlafplatz.

Wird schon

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Statos

Hey,

Habe die Nacht aufgrund anderer Möglichkeit, weil es bereits dunkel war, auf einem ewig alten riesigen Baum verbracht.
Diese Eiche war so gebaut, daß ich drei Stockwerke zur Verfügung hatte.
Im ersten Stock habe ich den Rucksack abgelegt. Im zweiten die Kultur und im dritten dann den Wolfi selbst.
So ganz sicher war ich mir nicht, so 8m überm Boden. Ich hab mich ein bißchen, muß ich zugeben, angeseilt.
Ja, so gehts, wenn man nicht rechtzeitig aus der Kneipe kommt. Hat früher schon die Else immer gesagt. Aber wir ham ja da schon nicht gehört.
Jetzt bin ich auf 910m hochgewandert. Und erst mal ins Kafeneion, weil sich ein Gewitter zusammenbraut. Gestern Regen und heute Gewitter, so war das nicht gedacht. Aber die Leute hier warten seit 2 Monaten, daß mal was runterkommt.
Da will ich nicht meckern.

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Na ihr Daheimgebliebenen,

Also heut wars schon etwas schräg.
Kurz nach dem Aufstehen fuhr eine komplett vermummte Frau auf einem Mofa vorbei.
Völlig türkisches Aussehen, und das auf der griechischen Seite. Die werden hier für alles verantwotlich gemacht, was Schlechtes in dr Welt passiert. Selbst bei den Jungen, die seit 1974 keine kennen.
Dann laufe ich die Strasse entlang und komme nach Samara, einem ehedems türkischen Dorf.
Verlassen… die Griechen haben in die Häuser Schweine eingemietet, so ziemlich das Übelste, was einem Türken passieren kann. Mitten im Dorf war dann aber ein zweistöckiges Gebäude,in dem im oberen Stock Blumen standen. Unten stand das Mofa.
Ist bestimmt eine turboschräge Geschichte….

sei’s drum, ich bin weitergelaufen. Nach ein paar Stunden hat es das erste Mal geregnet, 10 min. lang, das wars. Ich war schneller wieder trocken, als das Regnen gedauert hat.

Anschließend bin ich wegen dem Namen nach Krittou Marottou gelaufen. Ich dachte sofort an kritische Marotten und mußte das sehen.
Ein top herausgeputztes Dorf, aber schnell stellte sich heraus, was es auf sich hatte. Ein EU-Vorzeigedorf, die das Rausgeputzsein mit einem EU-SCHWEINE-KZ bezahlen müssen. Im wahrsten Sinn des Wortes ein Scheissgeschäft, zumindest dem Geruch nach.
Schade, wird dieses schöne Land auch noch gleichgeschaltet.

Dann kam mir auf der Landstraße eine Rockercrew mit so 40 schweren Maschinen entgegen, der dreckigste und tiefsitzendste hat freundlichst zurück gegrüßt. In der nächsten Kneipe dann: Noch ein paar schwere Kisten, ein paar ganz dunkle Brillen, ein paar Miezen, eine Harley, die nicht mehr will, und ein Mechaniko, der flucht wie ein Rohrspatz.

Wenigstens ein paar Dinge passen zu den Vorurteilen, die man doch so pflegt.

Langsam wird’s Abend, noch was futtern und Schlafplatz suchen.
Das Leben kann auch einfach sein.

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Lysos

Hallo ihr Hübschen,

Hier läuft alles sehr gut, heute nacht habe ich meine Hängematte über einen kleinen Bach aufgebaut.

Cooles Feeling, anfangs dachte ich, das Plätschern würde mich stören, war aber nicht so. Die Frösche waren viel nerviger, ein Sound wie ein Papagei, gefolgt von einem Klopfen ähnlich einem Specht, wenn er ’ne Höhle baut.

Nun habe ich mir mal ein Viertele verdient. 2euronen und gehaltvoll, dazu gibts Mandeln, sehr feiner Geschmack, besser als die Italiener, und das will was heissen.

Bin aktuell sehr zufrieden, stehe meist so um die Sechs rum auf, laufe jeden Tag soviel ich Lust habe, futtere was, pack genügend Wasser ein für den nächsten Tag, und suche dann einen Platz zum Ablegen. Alles easy und ziemlich losgelöst.

Schade, daß das Telefon meist nur in Kneipen mit WLAN zufriedenstellend funktioniert, aber dann gibts halt Emails.

Also heult nicht, wenns mal regnet, lassts euch gutgehen.

Bai,bai beibi, bai,bai

Wolf

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Brauche eine Simcard

Heh, ihr 18gradler

Seitdem ich über die Grenze bin, wird mit zunehmendem Abstand der Inet Empfang schlechter und schlechter.Aber, dem Herrn sei’s getrommelt und  gepfiffen, gibts Kneipen mit free Internet. So, deshalb das Neueste: auf der griechischen Seite gibts weniger Plastikmüll, dafür ist alles teurer. Die Pennplätze sind genauso gut, die Leute sehr freundlich, nur die Hunde sind angekettet und entspechend nervig.

In der Kneipe gibts dann auch mal von der Mutti Griesschnitten in Rosenwasser, weil man so abgekämpft aussieht. Der Nachbar bringt dann Guaven, man hat viel Zeit, viele Häuser sind zu verkaufen.

Jetzt sollte ich heute noch bis Polis kommen, zwecks einer Simcard.

Haltet mal die Ohren steif.

Wolf

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Kurz vor der Grenze

Sodele, die etwas langweilige Westküste habe ich hinter mir.

Heute Nacht hab ich dann, nach einer ausführlichen Frisur/Rasur, dann aufgrund der mangelnden Sicht nachts um 11 Uhr, zwischen zwei offensichtlich konkurrierenden Hähnen verbracht. Die halten sich jedoch nicht wie die deutschen an bestimmte Zeiten, sondern legen so ab die 2Uhr los. Naja…

Auf alle Fälle war es wunderbar, zwischen Mandel- und Feigenbäumen, diesmal ziemlich eben aufzuwachen.

Jetzt pack ich noch die obligatorischen 2 Flaschen Wasser ein und dann gehts weiter.

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Jahu, Die Westküste erreicht

Hallo, ihr Hübschen,

Nach 4 Tagen durchs Gebirge im Norden, und quer durch den Gemüsegarten, bin ich nun an der Westküste. Das Wasser ist fein.
Der Aufstieg war für den ersten Tag extrem. Eine Straße führt aus Girne (Kyrenia) in die Berge, wird irgendwann zu einer Schotterstraße, wandelt sich in einen Steinweg und endet unversehens 200m unterhalb von St. Hillarion. Nur durch ein gelb-grün bezeichnetes Kennzeichen an den Steinen und Felsen kann man nun den Ziegenpfad erkennen, der links und rechts steil nach oben und unten abfällt. Nun geht es sehr anstrengend nach oben zum alten Kloster. Als ich dort endlich ankomme, ist es Abend und ich freue mich über das alte Pärchen im Aussichtslokal, die mir Wasser (lechz,lecker) und Limo verkaufen.
Ich gehe noch ein Stück und suche mir einen Schlafplatz. Dieser liegt in einem Hochtal. Gegen Morgen schlägt erstmalig die Feuchtigkeit zu. Das ist richtig kalt am Arsch durch das dünne Nylon der Hängematte.
Morgens raus aus den Federn und schnell ist es heiß. Der Wasserverbrauch wird immens und nachmittags ist der Vorrat weg. Ein freundlicher, laut lachender Autofahrer schenkt mir eine Flasche.
Nach der Erfahrung der letzten Nacht suche ich einen Platz ohne daß sich die kalte nasse Luft sammeln kann, also am Bergabhang.
Der Aufbau ist schwierig, wird aber am nächsten Morgen mit schönem Sonnenaufgang (ja, am Osthang aufgebaut, gescheit, gelle) belohnt. Die Feuchtigkeit und somit die Kälte hielt sich auch im Rahmen.
Wunderbar. Leider geht das Wasser zu Ende. Ich brauche dringend Nachschub. Also runter vom Bergzug von 900m auf 100m. Beim Abstieg nehme ich noch eine verfallene Kirche mit. Wieder bewege ich mich auf einem Ziegenpfad. So langsam gewöhne ich mich daran. Ich muss sagen, daß diese wesentlich leichter zu laufen sind als die geschobenen Schotter/Dreckwege. Auf einem solchen rutsche ich auch prompt aus und hole mir einige böse Abschürfungen an den Händen, Knien und am Rücken.
Also brauchen wir jetzt Wasser und Verbandszeug.
Nach dem Einkauf will ich wieder auf die Berge. Oben angekommen finde ich einen Campingplatz mit Taverne. Verbimsch noch eins, keine 5km von dem Abstiegpunkt entfernt. Das Teil war nicht in der Karte.
Egal, dafür gibts ordentliches Essen, Schaf und Kartoffeln, verschiedene Mezze, ein gutes Weinche. Haben wir uns verdient.
Müde und ausgelaugt trampel ich noch ein paar Meter und baue dann an einem sanften Hang die Hängematte auf. Wow, abends um 8:00 echt kaputt, das ist mir schon lang nicht mehr passiert.
Ich wache bester Dinge auf, packe ein und folge der Ziege.
Runter geht’s ins Tal. Dort schließt sich mir eine Ziegenherde an, wir wandern ein Stück zusammen, bis ich in ein leergeräumtes Tal komme. Ein Wasserspeicher, riesig aber bis auf einen Minirest an Wasser komplett leer.
Auf ins nächste Dorf. An der Tanke nehme ich Wasser auf und unterhalte mich mit der freundlichen Besitzerin. Sie stellt mir stolz ihren Sohn vor, ein hünenhafter Mechaniker mit Händen so groß wie die vom Ginger. Wie sich herausstellt eine aus dem Süden der Insel vertriebene Türkin. Sie trauert etwas über ihren Heimatort irgendwo bei Paphos.
Ich gehe weiter. Bald ruft mich ein Mann, der das örtliche Parteibüro bewacht. Das wird eine Einladung zum Kaffee. Der Gutste war Seemann, kennt Bremen und weiß viel.
Mit Granatäpfeln und Orangen aus dem Parteigarten gerüstet gehts weiter. Das Land ist jetzt ganz flach und fällt sanft nach Westen ab. Es gibt Gemüse und Kartoffeln, Karo und Tomaten. Sehr fruchtbar.
Die Nacht wird wieder sehr feucht und kalt.
Am nächsten Morgen gehts weiter nach Westen. Ich will ans Meer.
Nach einiger Zeit durch von niedrigen Sträuchern, Oliven- und Eichenbäumen bewachsenes, zunehmend sandiges Land, erreiche ich die Westküste. Kilometerweise Strand ohne Menschen. Dafür Plastik aller Art.
Jetzt dreh ich nach Süden ab, um den Eric in Paphos zu treffen.

Mehr von der Insel, wenn’s mal regnet, hai happen huhaha

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Jetzt spielt der Schindler mit

Tralala,

und jetzt als Echtmensch.

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